Adobe hat kürzlich untersucht, wie lange sich Menschen pro Tag mit digitalen Inhalten beschäftigen. Das Ergebnis ist erstaunlich: Im Durchschnitt sind es 7,8 Stunden am Tag (bei Teenagern sogar bis zu 11,1 Stunden täglich). Das ist aber nicht die einzige Erkenntnis: Die Erwartungen der Nutzer an die Relevanz der Inhalte, die ihnen angezeigt werden, sind deutlich gestiegen. Ein schlechtes Nutzererlebnis wird zudem umgehend erkannt und abgestraft.
Das zeigt einmal mehr, unter welchem Druck Unternehmen, Marken und Herausgeber stehen. Wenn sie ihre jeweilige Zielgruppe erfolgreich zufriedenstellen und neue Kunden gewinnen wollen, müssen sie spannende Inhalte produzieren, veröffentlichen und deren Weg verfolgen. Und zwar am laufenden Band und immer schneller.
Adobe lässt Marketingteams mit dieser Herausforderung nicht allein, sondern hat sein Produkt Adobe Sensei unter dem Gesichtspunkt weiterentwickelt, dass personalisierte Inhalte automatisch bereitgestellt werden können. Auf einem leistungsfähigen Unterbau aus künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) verbindet Sensei die Adobe Experience Cloud (z. B. Adobe Experience Manager, Adobe Target, Adobe Campaign und Adobe Analytics) mit der Adobe Creative Cloud. Diese enge Integration beider Plattformen bedeutet, dass Designer, Marketer und Webanalysten schnelle Workflows ohne Brüche und Hindernisse realisieren können: Dabei wird das Content Marketing um den Faktor Content Intelligence erweitert.
Dieses Feature spürt Bildmerkmale auf, die zum Stil und den Leitlinien einer Marke passen. Sie werden dann über ein einheitliches Verfahren für die Bildersuche getaggt und lassen sich dadurch einfach auffinden und auswählen.
Der Algorithmus startet mit einem Satz Bilder, die für die Marke typisch sind. Daran lernt das System, welche Elemente markenspezifisch sind und in neuen Bildern erkannt werden sollen. Durch Auswertung immer neuer Bilder erkennt die KI mit der Zeit immer zuverlässiger, welche Merkmale als relevant einzustufen sind. So optimiert das Feature selbständig seine Funktion.
Unterstützt durch Adobe Sensei generiert das Feature Smart Layout automatisch dasjenige Inhaltsformat und gestalterische Layout, das die höchste Wirkung erzielt – genau abgestimmt auf das für die jeweilige Zielgruppe typische Verhalten und auf die entsprechenden bevorzugten Kanäle. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass ein Restaurant automatisch unterschiedliche Speisekarten, eine individuelle visuelle Gestaltung und spezielle Angebote bieten kann, die auf verschiedene Zielgruppen (zum Beispiel Vegetarier oder Fleischesser) zugeschnitten sind.
Im Adobe Experience Manager werden Inhalte für alle Marketingkanäle personalisiert. Das gelingt durch die Verknüpfung mit Adobe Target. Ein Einzelhändler kann seine Kunden also über eine Geschäftseröffnung informieren, indem er per E-Mail personalisierte Einladungen zur Einweihungsfeier und gezielte Angebote verschickt. Dieselben Inhalte lassen sich anschließend für die mobile App und die Facebook-Präsenz des Händlers zweitverwerten.
Mit den intelligenten Dynamic-Media-Fähigkeiten im Adobe Experience Manager lassen sich hochwertige visuelle Elemente automatisch auffinden und generieren. Und nicht nur das: Diese Elemente passen sich an die Bildschirmgröße, die Auflösung und die verfügbare Bandbreite der Internetverbindung an.
Smart Imaging erkennt diese Informationen und reduziert die Dateigröße auf ein Minimum, damit der Ladevorgang möglichst schnell geht. Smart Crop erfasst den Bildmittelpunkt und passt den Bildausschnitt an, wobei automatisch der gewünschte Schärfebereich berücksichtigt wird. Die Bildschirmgröße des Endgeräts spielt dabei keine Rolle.
Außerdem generiert dieses Feature hochwertige Muster aus Ausschnitten von Produktbildern mit besonders einheitlicher Farbgebung oder Struktur oder anderen Details. Dem Seitenlayout verleihen solche Muster eine individuelle gestalterische Note. Die visuelle Brücke zu den Produktbildern macht dabei den besonderen visuellen Effekt aus.
Formulare auszufüllen, ist zumeist lästig, aber oft notwendig: Über Formulare wird Kontakt aufgenommen, sie vereinfachen den Informationsaustausch oder sind Voraussetzung für Transaktionen. Je umständlicher jedoch der Umgang mit den Formularen, desto schneller geben Kunden frustriert auf. Das gilt im besonderen Maße für PDF-Formulare.
Das Feature Automated Forms Conversion verspricht Abhilfe: PDF-Formulare lassen sich damit automatisch so umwandeln, dass die Nutzer das Gefühl erhalten, sich in einer vertrauten Website-Umgebung zu bewegen. Über die automatische Bilderkennung werden die Formularfelder erfasst und in eine Bedienoberfläche gebracht, die sehr viel benutzerfreundlicher ist – am PC oder im mobilen Gerät. An der Funktionalität ändert sich nichts.
Abhay Parasnis ist der CTO von Adobe und er beschreibt Adobe Sensei als ein „ständig lernendes System, das aus menschlichem Verhalten Schlüsse zieht“ – es lernt daraus, wie sich die verschiedenen Nutzer in ihrem digitalen Ökosystem bewegen und verhalten. Technisch besteht Adobe Sensei im Wesentlichen aus dem Open-Source-Framework Spark, Torch und TensorFlow. Doch diese Kerntechnologien sind nur ein Teil der Entwicklung. Laut Parasnis wird sich vor allem am Faktor der sogenannten „Domain Knowledge“, dem speziellen Expertenwissen auf einem Gebiet, entscheiden, welche intelligenten Systeme sich im nächsten Jahrzehnt erfolgreich behaupten können. Adobe versteht darunter hauptsächlich eine Optimierung der Kundenerfahrung. Zu nennen wäre da beispielsweise das Photoshop-Feature Liquify zur gezielten Bearbeitung von Gesichtern oder das Feature der Adobe Document Cloud, mit dem sich untereinander ähnliche Dokumente auffinden lassen. KI als fester Bestandteil des Ökosystems von Adobe – das ist das erklärte Ziel. Durch eine immer leistungsfähigere KI sollen die Workflows der Kreativ- und der Marketingabteilung weiter verschmelzen, damit die Verbraucher über alle Geräte und auf allen Kanälen treffsicher erreicht werden.