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Editierbare Templates in AEM: Der gemeinsame Nenner für Autoren und Entwickler

Geschrieben von Sander Lenaerts | 24.03.2021 08:00:00
Das Erstellen von Vorlagen im Adobe Experience Manager (AEM) kann eine komplizierte und zeitaufwändige Entwickler-Aufgabe sein ... muss es aber nicht; hier kommen editierbare Templates ins Spiel.

Editierbare Templates („Editable Template“) wurden bereits mit der Version AEM 6.2 eingeführt. Sie machen das Erstellen neuer und das Bearbeiten bestehender Vorlagen auch für Autoren zu einer Routineaufgabe. Seitdem haben sich Content-Autoren auch diesen Aufgabenbereich erschlossen – und sich damit von Entwicklern unabhängiger gemacht.

Editierbare Templates haben ein großes Potenzial; richtig ausgeschöpft, bedeutet das großen Mehrwert für den Content-Management-Prozess. Dafür gilt es allerdings einige Dinge von Anfang an zu berücksichtigen. Bevor wir in die Details gehen, hier erstmal die grundlegenden Funtionen editierbarer Templates: 

Vor allem kann man damit Content-Richtlinien definieren. Das sind kurze Konfigurations-Codes, sogenannte Snippets, die festlegen, welche Komponenten im Template zulässig sind. Hier lassen sich auch die verwendbaren Stilvarianten für die Komponente festlegen.

Die Definition von Stilvarianten für einzelne Komponenten sorgt für Flexibilität und sicheres, bequemes Arbeiten: Für jede Komponente kann man mehrere Stil-Richtlinien erstellen – und anschließend pro Template individuell festlegen, welche angewendet werden soll. So kann man ein Set bestimmer Stilvarianten für bestimmte Komponenten eines Templates zulassen, und andere Sets auf anderen. 


Zusammengefasst bedeutet das: Mit diesem System können Autoren eine der in den Content-Richtlinien festgelegten Stilvarianten auswählen und auf eine Komponente anwenden.

Dafür klickt man im Template Editor oder auf einer Seite, die auf dem Template basiert, auf eine Komponente und wählt dann in der Werkzeugleiste das Stiftsymbol aus. Die zuvor in den Richtlinien konfigurierten Optionen werden angezeigt, und die Autoren können einen oder mehrere Stile auswählen – je nachdem, welche Konfigurationen vorher vorgenommen wurden, wie oben beschrieben.





Und schließlich sollte auch über die Template-Typen Klarheit herrschen: Ein Template-Typ ist die Ausgangsbasis beim Erstellen neuer editierbarer Templates. Es fängt also damit an, den Template-Typ auszuwählen, mit dem man loslegen möchte: Soll er völlig leer sein oder schon vorkonfigurierte Komponenten enthalten?

Editierbare Templates: So unkompliziert zu managen wie die Inhalte

In vorangegangenen AEM-Versionen mussten sogenannte statische Templates von Entwicklern gemanagt werden – auf Code-Ebene. Das hieß, dass jede Veränderung – neue Vorlagen, strukturelle Veränderungen in einem bestehenden Template oder Ergänzungen zu den zulässigen Komponenten – den gesamten Entwicklungs- und Freigabe-Prozess durchlaufen musste, bevor sie den Content-Autoren zur Verfügung stand. Je nach Freigabe-Prozess konnte das mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Editierbare Templates können diesen Ablauf deutlich beschleunigen.

Die grundlegende Veränderung: Editierbare Templates lassen sich wie normaler Content bearbeiten. Das macht Content-Autoren wesentlich unabhängiger: Sie können jetzt mit Drag-and-Drop und ein paar Konfigurationen selbst Templates erstellen. 

Allerdings muss das Entwickler-Team immer noch an der Template-Erstellung beteiligt bleiben, um zu wissen, welche neuen Komponenten-Anforderungen das Stil-System betreffen. Die möglichen Stilvarianten müssen nach wie vor von den Entwicklern bereitgestellt werden. Deshalb ist es wichtig, die Anforderungen eines neuen oder zu bearbeitenden Templates im Vorfeld genau zu durchdenken und neue Stile mit dem Entwickler-Team abzustimmen.

Komponenten-Dokumentation als Grundlage

Wenn Content-Autoren das Erstellen von Templates übernehmen, müssen sie die bestehenden Spezifikationen einer Komponente kennen. Das gilt vor allem für die verfügbaren Stilvarianten. 

Deshalb ist ein zuverlässiges, immer aktuelles System für die Dokumentation von Komponenten extrem wichtig – als die Basis schlechthin für das Erstellen von Komponenten-Richtlinien.

Wer hat den Hut auf?

Dank editierbarer Templates haben Sie also die Möglichkeit, Templates nicht mehr nur Entwicklern zu überlassen, sondern auch andere daran arbeiten zu lassen. Es ist und bleibt jedoch Teamwork, die Dokumentation der Komponenten immer aktuell zu halten. Um Verwirrung zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass alle bereits im Vorfeld immer genau wissen, wer quasi jeweils der „Besitzer“ eines neuen Templates ist und es erstellt.

Natürlich kann dies auch nach wie vor das Entwickler-Team sein ... aber das würde bedeuten, genau auf das zu verzichten, worum es geht: mehr Flexibilität. Schließlich ist eines der Hauptziele editierbarer Templates, den Arbeitsanteil der Entwickler herunterzuschrauben, damit Autoren unabhängiger werden.  

Aufgepasst bei mehrsprachigen Templates: Hier lieber nicht die Komponenten fixieren

Eine weiteres tolles Feature editierbarer Templates: Man kann Content fixieren. So wird sichergestellt, dass jede Seite, die auf einem entsprechenden Template basiert, den fixierten Content verwendet. Elemente, die auf allen Seiten identisch bleiben müssen, werden so bereits auf Template-Ebene definiert. Diese Inhalte müssen nur noch an einem Ort konfiguriert werden: im editierbaren Template. 

Dabei sollten Sie jedoch eine Sache beachten: Auf Template-Ebene fixierter Content und fixierte Komponenten können später auf der eigentlichen Seite nicht mehr geändert werden. In einem Template kann also kein Content fixiert werden, der so nur in einer Sprache funktioniert – es sei denn, sie legen für jede Sprache ein Vorlagenduplikat an.

Um Templates wirklich wiederverwendbar zu machen, fixieren Sie sprachabhängigen Content lieber nicht. Setzen Sie die relevanten Komponenten stattdessen als initialen Content ein. Wenn Sie eine Seite auf der Grundlage eines editierbaren Templates erstellen, wird der initiale Content einfach auf die neue Seite kopiert und kann dort immer noch gelöscht werden – je nach Designanforderungen könnte dies aber natürlich unerwünscht sein.

Editierbare Templates, auf den Punkt gebracht

Mit editierbaren Templates lassen sich neue Vorlagen wesentlich schneller erstellen und bearbeiten. Um das Potenzial voll auszuschöpfen, kommt es aber darauf an, die Prozesse untereinander abzustimmen und Rollen und Verantwortlichkeiten im Team klar zu definieren.

Jetzt sind Sie optimal vorbereitet, um editierbare Templates bestmöglich einzusetzen. Um richtig loszulegen in Sachen Adobe Experience Platform, haben wir noch mehr Tipps für Sie. Brauchen Sie an irgendeiner Stelle Ihrer Content-Workflows Unterstützung? Fragen Sie sich, ob ein Outsourcing an Experten sinnvoll ist? Dann zögern Sie bitte nicht, uns anzusprechen – wir sind für Sie da!

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