Der Acolad-Blog

Effizientere eDiscovery-Prozesse – mit der richtigen Technologie

Geschrieben von Paige Korte | 14.09.2021 07:32:00

Eine globalisierte Wirtschaft, ständig neue Märkte, internationale Exporte – da wird Mehrsprachigkeit auch juristisch immer wichtiger. Bei vielen Rechtsprozessen liegen Dokumente inzwischen in unterschiedlichsten Sprachen vor, insbesondere in der eDiscovery-Phase.  

Und was macht man am besten, wenn man dort auf Information (ESI, „electronically stored information“) in verschiedenen Sprachen stößt? Wie Übersetzungstechnologien Prozesse so umgestalten, dass mehrsprachige ESI Sie nicht mehr ausbremsen kann – das erklären wir Ihnen mit diesem Artikel. 

Maschinelle Übersetzung  

Maschinelle Übersetzungssysteme (MÜ) gehören zu den wichtigsten Tools, um die Übersetzung und damit den eDiscovery-Prozess zu beschleunigen. MÜ-Engines werden mit den Arbeitsergebnissen von Humanübersetzern „trainiert“. Die Systeme sind wahlweise generisch oder auf bestimmte Fachgebiete ausgelegt, etwa auf juristische Übersetzungen. Eine solche Spezialisierung ist sinnvoll, da Wörter je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben können. So bedeutet „Verfahren“ in der Fertigung eines Herstellers etwas anderes als im juristischen Zusammenhang. Wird eine Engine auf juristische Texte trainiert, gibt sie speziell auf den Rechtssektor abgestimmte Übersetzungen aus. Es ist sogar möglich, Engines firmenspezifisch zu trainieren. Das ist vor allem sinnvoll, wenn Unternehmen eine sehr spezielle Terminologie verwenden.  

Eine maschinelle Übersetzung bietet sich vor allem an, wenn der wesentliche Inhalt eines Dokuments schnell erfasst werden muss. Für eine qualitativ hochwertige Übersetzung ist die anschließende Bearbeitung durch Humanübersetzer angezeigt. Beim sogenannten   Post-Editing unterscheidet man zwei Stufen: Light Post-Editing und Full Post-Editing. Sehen wir uns die Unterschiede kurz an:  

Beim Light Post-Editing nehmen Humanübersetzer nur leichte Veränderungen am maschinell übersetzten Text vor. Auf diese Weise entsteht ein gut verständlicher, aber stilistisch nicht unbedingt perfekter Text.  

Beim Full Post-Editing überarbeitet der Humanübersetzer den maschinell übersetzten Text umfassend – weit über grammatikalische Korrekturen hinaus: Auch Ton und Stil werden an den Kontext der Übersetzung angepasst. Das ist natürlich zu empfehlen für Dokumente, die extern veröffentlicht werden sollen.  

Gerade für den Einsatz bei eDiscovery-Dokumenten zahlt es sich besonders aus, dass beide Optionen schneller sind als eine traditionelle Übersetzung. So erhalten Sie Ihre Dokumente auf schnellstem Weg zurück. Damit behalten Sie außerdem die Kosten nicht nur im Griff, sondern können sie oft sogar deutlich senken.  

Translation Memories 

Translation Memories sind eine weitere Technologie, die sich besonders beim Nutzen von eDiscovery eignet. Ein Translation Memory (TM) ist eine Datenbank, in der bereits übersetzter Inhalt gespeichert  und für zukünftige Übersetzungen erneut genutzt wird. Translation Memories lassen sich für jeden Kunden individuell anlegen. Sie sorgen für ein konsistentes Übersetzungsergebnis, da sie immer dieselbe Terminologie liefern. Je öfter ein TM eingesetzt wird, desto mehr wiederverwendbare Wörter und Textsegmente enthält es – und sucht nach Übereinstimmungen zwischen bereits übersetztem Content und den aktuell vorliegenden Dokumenten, um jede schon vorhandene Übersetzung wiederzuverwenden. Die gespeicherten Lösungen werden der Übersetzerin oder dem Übersetzer vorgeschlagen. 

Welche Vorteile bieten Translation Memories also insgesamt? Insbesondere Effizienz. Identische Inhalte müssen mit einem vorhandenen Translation Memory immer nur einmal übersetzt werden. Bei Dokumenten, in denen gewisse Textteile typischerweise regelmäßig vorkommen, ist das natürlich besonders von Vortel. Das bedeutet vor allem auch Konsistenz: TMs helfen, Ihre bevorzugte Terminologie konsequent einzuhalten. Selbst wenn mehrere Übersetzer an den Dokumenten eines Falls arbeiten, ist das Ergebnis somit einheitlich. Mithin sparen Translation Memories auch Kosten. Langfristig, so unsere Erfahrung, reduziert der Einsatz eines TM bei Wirtschafts- und Rechtsübersetzungen die Kosten durchaus um bis zu 20 Prozent. Und in der Kombination mit weiteren Übersetzungstechnologien rechnet sich das umso mehr.  Konkret auf eDiscovery bezogen: Translation Memories sorgen dafür, dass Sie die Übersetzungen Ihrer Dokumente schneller erhalten, und das in höchstem Maße konsistent – was vor allem im juristischen Kontext von großer Bedeutung ist.  

Fazit 

Moderne Übersetzungstechnologien wie Maschinelle Übersetzung und Translation Memory sorgt für eine reibungslosere Übersetzung mehrsprachiger ESI-Dokumente im eDiscovery-Prozess.  Fragen Sie Ihren Übersetzungspartner, wie man für Ihre Projekte MÜ und TM nutzen kann, denn das spart Ihnen enorm Zeit und Geld. Sie möchten mehr über Übersetzungstechnologien für juristische Fachübersetzungen erfahren? Unsere Experten für Rechtsübersetzungen beraten Sie gerne!