Das Teamwork trotz räumlicher Distanz so persönlich zu gestalten, dass es auch auf der menschlichen Ebene funktioniert, ist heute wichtiger als je zuvor. Zwar arbeiten weltweit Unternehmen schon seit Jahren oder Jahrzehnten mit verteilten Teams – doch seit der Krise ist dies eine „neue Normalität“ für sehr viel mehr Menschen. Die krisenbedingte räumliche Entfernung hat uns aber auch umso nachdrücklicher spüren lassen, wie wichtig unsere Kollegen für uns sind – und umgekehrt.
Die Tools, die wir jetzt benutzen, bieten beeindruckend viele Features. Das verstellt jedoch mitunter den Blick auf das Wesentliche: Sie sind Mittel zum Zweck – damit wir gut zusammen arbeiten können. Denn eines sollten wir nicht vergessen, bei aller Arbeit und aller Technik: Wir sind Menschen – und im Team kommt es auf jede und jeden von uns an.
An Tools mangelt es also nicht. Es bleibt der Faktor Mensch. Wo können wir ansetzen, damit die Zusammenarbeit im Team für alle eine gesunde, fruchtbare und effektive ist?
Was genau macht denn ein Team aus? Dabei geht es nicht um eine allgemeine Begriffsdefinition – die ist allgemein bekannt.
Es gibt verschiedene Arten von Teams, die eines verbindet: Sie funktionieren nur, wenn das Zwischenmenschliche stimmt. Das ist entscheidend nicht nur für Gesundheit und Wohlbefinden der Team-Mitglieder, sondern auch für die Qualität ihrer Arbeit. In diesen Teams bringt jedes Mitglied seine individuellen Fähigkeiten ein. Projekt- oder Management-Teams sind hier typische Beispiele, aber auch Sportmannschaften, Spezialeinheiten und so weiter.
Teams sind Beziehungsgeflechte, bei denen alle aufeinander angewiesen sind. Etwa im Sport: Der richtige Spieler kommt auf der richtigen Position ins Spiel – und das Blatt wendet sich. Aber selbst einem außergewöhnlich talentierten Spieler gelingt das nur, wenn er sich ins Team einfügt und weiß, dass seine Mannschaft hinter ihm steht.
In dieser Art von Team entsteht eine besondere Dynamik, und auf einmal gilt: 1+1=3 (oder mehr!): Denn hier kann ein Team-Mitglied mehr den entscheidenden Unterschied machen.
Solche Teams sind häufig in hohem Maße abteilungsübergreifend aufgestellt, und ihre Mitglieder arbeiten oft an geografisch getrennten Standorten.
Mit solchen Abbildungen veranschaulicht man Teams häufig. Sie zeigen aber nicht die ganz unterschiedlichen Menschen, aus denen sich ein Team zusammensetzt – jede und jeder eine ganz eigene Persönlichkeit, mit individuellen Stärken, Schwächen und Vorlieben.
Team-DNA: Lebensziele, Werte, Persönlichkeit und Kompetenzen
Daher trifft es diese Abbildung meiner Meinung nach besser. In echten Teams ist jedes Mitglied einzigartig: Mit seiner oder ihrer individuellen DNA trägt jedes Team-Mitglied zur gemeinsamen Team-DNA bei.
Daher lässt sich die Frage Woran merken Sie, dass Sie zu so einem „echten Team“ gehören? auch ganz leicht beantworten.
Wenn Sie zu einem echten Team gehören, spüren Sie das. Sie wissen es intuitiv.
Echte Teams sind außerdem widerstandsfähiger: Sie funktionieren auch dann noch, wenn um sie herum alles ins Wanken gerät. Ein resilientes Team zerbricht nicht an den Umständen, sondern passt sich schnell an. Was Teams allerdings zerstören kann – das zeigen Studien – ist mangelndes Vertrauen.
Inspiriert durch Patrick Lencionis Theorie der fünf Dysfunktionen eines Teams lassen sich – sozusagen als positives Gegenstück – fünf Eigenschaften ausmachen, die leistungsstarke Teams auszeichnen und das Geheimnis ihres Erfolgs sind. Und zwar nicht nur, wenn ihre Mitglieder auch räumlich zusammenarbeiten. Sondern auch und gerade dann, wenn das Team auf unterschiedliche Standorte verteilt ist.
In einem leistungsstarken Team entwickeln sich mit der Zeit auch bestimmte Gewohnheiten, die langfristig die erfolgreiche Arbeit als Team sichern.
Doch was passiert, wenn das Team plötzlich gezwungen ist, sich räumlich zu trennen? Wenn die Mitglieder von zu Hause oder an unterschiedlichen Standorten arbeiten?
Die Herausforderung liegt heute nicht mehr darin, passende Tools für die Kommunikation zu finden – das war vor 20 Jahren. Heute stellt sich vielmehr die Frage: Was leisten Kollaborations-Tools, wenn es um „Jederzeit und überall“-Teamwork geht?
Erfolgreiches Teamwork verbindet zwei Stränge – und wie bei kombinierter DNA stützen und verstärken diese sich gegenseitig:
Beide Stränge bieten wichtige Ansatzpunkte, damit wir bei unserer Zusammenarbeit „jederzeit und überall“ nicht als Menschen zu kurz kommen.
Lesen Sie, was Sie tun können, damit sich Ihre Team-Mitglieder besser aufgehoben und miteinander verbunden fühlen: In unserem E-Book 11 Ways to Humanize Remote Teamwork / Der Mensch im Mittelpunkt: 11 Wege für erfolgreiches Remote-Teamwork finden Sie praktische Tipps. Mit diesen Hinweisen können Sie vermeiden, dass die Tools den alles entscheidenden menschlichen Faktor verdrängen – ob Sie als Team in einem Raum zusammenarbeiten, oder über den Globus verteilt.