Der Acolad-Blog

Feuerbälle, Gockel und Gesangswettstreit: Neujahrsbräuche auf der ganzen Welt

Geschrieben von Bruna Braga | 27.12.2021 09:00:00

Jetzt, da wir Weihnachten mit einer großen roten Schleife wieder einpacken und uns auf das Jahr einstellen, das vor uns liegt, haben wir beschlossen, uns einmal genauer anzusehen, wie verschiedene Kulturen rund um die Erde den Jahreswechsel feiern.

Schließlich kann von allen Festen Neujahr noch am ehesten als globaler Feiertag betrachtet werden. Gleichzeitig wird an diesem Tag deutlich, dass es möglich ist, dass ein Feiertag je nach Land und Kulturkreis, in dem er begangen wird, zu lokalisieren.

Viel hat sich geändert, seit Neujahr vor Tausenden von Jahren in Babylon offiziell „ins Leben gerufen“ wurde. Andererseits sind zahlreiche interessante Bräuche und Vorstellungen noch lebendig.

Welche uralten kulturellen Traditionen bestehen noch heute? Welche symbolträchtigen Handlungen bringen Glück, Fruchtbarkeit oder Wohlstand für das kommende Jahr? Welches Volk spielt immer noch mit dem Feuer (oder besser, welche Kulturen tun es nicht)? Werfen wir das Licht auf ein paar Länder mit bemerkenswerten Neujahrsbräuchen.

Belarus

In den letzten beiden Wochen des Jahres nehmen die ausgelassenen Geselligkeiten zu, bis die Belarussen Neujahr am 1. Januar mit festlicher Kleidung begehen und sich auf Volksfesten tummeln. Alles dreht sich um Konzerte und Open-Air-Partys in der Silvesternacht, wenn die Ausgelassenheit ihren Höhepunkt erreicht.

Auch Wahrsagen gehört in Belarus dazu. Insbesondere ein Ritual soll voraussagen, wer demnächst heiraten wird. Über einen Tisch, um den junge Mädchen sitzen, von denen jede ein Häufchen Mais vor sich liegen hat, stolziert ein Gockelhahn. Das Mädchen, dessen Mais der Hahn futtert, wird im neuen Jahr den Brautkranz tragen.

Brasilien

Wenn Sie das Glück haben, den Jahreswechsel in Brasilien zu verbringen, wo dieses Fest den französischen Namen „Réveillon“ trägt, schließen Sie sich wahrscheinlich den Tausenden an, die am Strand eine große Party feiern. Dieser Hauptfesttag ist auch der Beginn der Sommerferien, was zugegebenermaßen an sich schon Grund genug zum Feiern ist.

Es gibt Feuerwerke um Mitternacht und öffentliche Konzerte an Réveillon und traditionell werden Yemanjá, der Göttin des Meeres, Opferungen dargebracht. Die Einheimischen tragen neue weiße Kleidung, was Glück im neuen Jahr bescheren soll.

Japan

Die Japaner feiern seit 1873, als Japan vom chinesischen Mondkalender zum gregorianischen Kalender wechselte, Neujahr am 1. Januar.

Typisch für das japanische Silvester ist, dass jedes Jahr im Fernsehen die Show „Kōhaku“ oder „Rot-weißer Gesangswettstreit“ angesehen wird, die 1951 als Radiosendung begann. Weitere Bräuche sind Geldgeschenke für Kinder an Neujahr (manchmal im Gegenwert von einhundert Dollar!) und das Senden von Grußkarten an Verwandte und Freunde.

Was auch noch dazugehört: Hatsumōde, der Besuch eines Schreins oder Tempels am ersten Tag des neuen Jahres, um für ein erfolgreiches Jahr zu beten, und das Läuten einer Glocke an Mitternacht, um Sünden aus dem vergangenen Jahr zu bannen.

Schottland

Silvester in Schottland ist immer eine fröhliche Angelegenheit und heißt dort Hogmanay. Feuerwerke, Fackelumzüge und Burschen, die Feuerbälle schwingen, sind typisch für dieses Fest. (Ja, Feuerbälle. Und auch noch ziemlich große.) Wie in vielen Kulturen symbolisiert das Feuer Reinigung und das Austreiben böser Geister, vor allem aus dem vergangenen Jahr, die einen sonst weiter quälen würden.

Der Whiskey fließt in Strömen, außerdem gibt es eine Tradition namens „First Footing“. Die erste Person, die ihren Fuß in Ihr Haus setzt, bringt Glück – vor allem, wenn es sich bei diesem Besucher um einen großen, dunkelhaarigen, gutaussehenden Gentleman handelt.

Nicht zu vergessen: „Auld Lang Syne“! Dieser Ohrwurm, den wir alle um Mitternacht insgeheim summen, geht auf ein Gedicht des berühmten schottischen Dichters Robert Burns aus dem Jahre 1788 zurück.

Tibet

In Tibet wird das Neujahrsfest „ Losar “ genannt und zu Neumond im Januar oder Februar begangen. Neben häuslichen Reinigungsritualen wird eine besondere Suppe zubereitet, die mit Klößen gereicht wird, in denen Wolle, Münzen, Holzspäne, Papier, Kieselsteine oder Holzkohle versteckt ist. Was das neue Jahr mit sich bringt, zeigt sich daran, welche dieser speziellen Zutaten man in seinem Mund wiederfindet.

An ihrem Neujahrstag ersetzen die Tibeter ihre alten „Duftvorhänge“ an Tür und Fenstern durch neue. Diese (im Chinesischen auch als „Xiangbu“ bekannte) weit verbreitete, farbenfrohe Dekoration hängt in tibetischen Gebäuden vor der Tür oder einem Fenster. Sie besteht aus weißer, roter, blauer und gelber Seide. Traditionell wird der Duftvorhang einmal im Jahr ausgewechselt, was Frieden und einen glückverheißenden Neubeginn verheißt.

Weitere tibetische Neujahrstraditionen sind Tanz, Zeremonien und Pilgerreisen.

Wie er auch immer gefeiert wird und auf was für einem Kalendersystem er auch beruhen mag, dieser globale Feiertag verbindet uns alle mit einem bunten Strauß an Traditionen. Gleichzeitig ist er ein beredtes Beispiel dafür, wie ein Feiertag sich selbst lokalisiert, was uns natürlich besonders fasziniert.

Bei Acolad haben wir das Glück, mit Menschen aus der ganzen Welt zusammenzuarbeiten und durch sie verschiedene Kulturen, Sitten und Bräuche und Vorstellungen kennenzulernen. Was sind Ihre Familientraditionen für den Jahreswechsel?