Der Acolad-Blog

Lokalisierung im E-Commerce: Globale Kundschaft, lokale Ansprache

Geschrieben von Eva Mäkler | 03.04.2023 14:39:37

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nline-Shopping hat sich durchgesetzt: Der Einkauf im Netz ist heute so selbstverständlich wie der Gang in die Fußgängerzone. Und das sogar in Pantoffeln – oder wie es gerade beliebt. Was das Erlebnis umso persönlicher macht … und für Anbieter zur Herausforderung.

 

E-Commerce sei Dank ist internationales Marken-Wachstum kein Wunschtraum mehr. Es gibt allerdings kein Standardkonzept, das die Erwartungen und Wünsche aller Kunden erfüllen kann, unabhängig von der regionalen kulturellen Prägung und Sprache. Wenn Sie also auf allen Kanälen, für jede Region und Kultur unverändert ein gleichförmiges Einkaufserlebnis bieten, verschenken Sie viel vom internationalen Potenzial Ihrer Marke.

Gleichförmigkeit ist dabei nicht zu verwechseln mit (unverzichtbarer) Konsistenz! Übersetzung, Lokalisierung und ein intelligentes globales Content Management ebnen den Weg, damit Ihr Angebot in neuen Märkten mehr Kunden erreicht. Der Bereich E-Commerce hat sich im Einzelhandel seit 2020 rasant entwickelt. Ebenso beeindruckend sind auch die vorherigen Wegmarken:

E-Commerce – die entscheidenden Meilensteine

Rein technisch betrachtet war Online-Handel ab 1991 möglich, als sich das Internet für die kommerzielle Nutzung öffnete. Zunächst bezeichnete der Begriff E-Commerce jedoch nur die Ausführung grundsätzlicher elektronischer Transaktionen mittels Technologien wie Electronic Data Interchange (EDI) und Electronic Funds Transfer (EFT).

Mit zunehmender Beliebtheit des World Wide Web entwickelte sich der E-Commerce weiter und war bald als elektronischer Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen auch begrifflich weiter gefasst. Das war die Geburtsstunde des Online-Shoppings:

 

  • 1994 schufen neue Sicherheitsprotokolle für das Internet (z. B. http) und der erste weit verbreitete Webbrowser, Netscape Navigator, den breiteren Zugang für die Öffentlichkeit.
  • Nur ein Jahr später, 1995, wurde eBay gegründet, und auch Amazon verbuchte seine erste Online-Bestellung.
  • 1996 hatten bereits 40 Millionen Menschen einen privaten Internet-Anschluss. In diesem Jahr verzeichnete der Online-Handel Umsätze von über einer Milliarde US-Dollar.
  • 1998 wurde PayPal gegründet – und revolutionierte das Bezahlen im Netz.
  • Im Jahr 2000 überstiegen die Online-Umsätze allein in den USA bereits 25 Milliarden US-Dollar − nur vier Jahre, nachdem die 1-Mrd-Schwelle geknackt worden war.
  • Im zweiten Quartal 2020 waren 16,1 Prozent aller Einzelhandelsverkäufe in den USA dem E-Commerce zuzuordnen, so die Zahlen der Statistikbehörde des US-amerikanischen Handelsministeriums.  
  • Statista schätzt, dass die E-Commerce-Umsätze im Einzelhandel bis 2023 weltweit auf über 6,5 Billionen US-Dollar anwachsen. Zum Vergleich: 2021 waren es knapp über 5 Billionen (16,8 Prozent Wachstum im Vergleich zu 2020). 

 

Diese Zahlen machen den wachsenden Stellenwert der Digital Experience, der digitalen Nutzererfahrung, deutlich – sowie das Vordringen des E-Commerce-Sektors in neue Marktsegmente, derzeit zusätzlich beschleunigt durch die Entwicklung zum M-Commerce, also mit mobilen Endgeräten.

Eindeutig einer der wichtigsten Trends für Einzelhändler, die ihr Geschäft zukunftssicher machen wollen: die Personalisierung physischer und digitaler Erlebnisse. Und was könnte persönlicher sein, als die Sprache Ihrer Kunden zu sprechen!

Einzelhandel, E-Commerce, Übersetzung und Lokalisierung – Hand in Hand

Bei den derzeitigen Möglichkeiten professioneller Lokalisierungen sind fremde Sprachen für den Einzelhandel keine wirklichen Hürden mehr. Und mit der Sprache steht und fällt das Nutzererlebnis der Kunden. Man sehe sich nur die Entwicklung an: Seit 2014 haben sich die Umsätze im globalen Online-Einzelhandel mehr als verdreifacht, und sie steigen weiter.

Je mehr Menschen weltweit online einkaufen, desto wichtiger sind personalisierte Informationen – besonders für neue Zielgruppen, die es manchmal noch nicht gewohnt sind, sich virtuell über den gesamten Globus zu bewegen. Letztendlich gilt es für die meisten von uns: In der Muttersprache sind uns Dinge vertrauter und wir fühlen uns sicherer; auch und gerade, wenn wir nach Produkten und Dienstleistungen suchen, uns informieren und einkaufen. Und das bedeutet eben auch, dass die Produkte, die Dienstleistungen und die Kommunikation den eigenen kulturellen Gepflogenheiten entsprechen.

 

Zusammengefasst: Einzelhandel, Übersetzung und Lokalisierung stehen in symbiotischer Beziehung. Dieses Wissen ist fundamental für Ihre digitale Wachstumsstrategie. Die Zukunft des Einzelhandels kennt viele Sprachen und Kulturen.

Hier finden Sie die vier wichtigsten Tipps für Ihren internationalen E-Commerce-Erfolg:

1 - Schaffen Sie ein nahtlos integriertes Angebot physischer und digitaler Erlebnisse.

Vom Ladenlokal bis zur Onlinepräsenz: Es ist wichtig, dass sich Ihre Marke in allen Märkten und Kanälen hinweg einheitlich präsentiert. Nehmen Sie jedoch auf kulturelle Unterschiede Rücksicht. Arbeiten Sie dazu mit einem Profi für Übersetzung und Lokalisierung zusammen, damit Sie garantiert die richtige, akkurat angepasste Übersetzung erhalten und Ihre Botschaft angemessen lokalisiert wird. 

2 - Lokalisieren Sie Ihre Produktbeschreibungen.

Was ist schlimmer als fehlende Produktbeschreibungen? Schlecht übersetzte! Wem als Muttersprachler merkwürdige Formulierungen oder gar Fehler in einer Produktbeschreibung auffallen, der wird schnell skeptisch, ob das Produkt, die Dienstleistung oder die Marke überhaupt vertrauenswürdig ist. Daher brauchen Sie kulturell versierte Sprachprofis.

3 - Passen Sie Ihre Marketing-Kampagnen kulturell an.

Eine für alle globalen Märkte konsistente Markenbotschaft ist das A und O; passen Sie Ihre Kampagnen an die jeweilige Sprache des Ziellands an und beachten Sie kulturelle Unterschiede. Fragen Sie nach Transkreation statt reiner Marketing-Übersetzungen.

4 - Lokalisieren Sie Ihre Website und mobile Apps.

Die Digitalisierung eröffnet immer neue Möglichkeiten der Kundenansprache. Man kann es nicht oft genug sagen: Nur lokalisierte E-Commerce-Sites erreichen Ihre multilinguale und interkulturelle Zielgruppe – also Ihre potenziellen Neukunden! Zudem ist M-Commerce auf dem Vormarsch. Daher ist die Lokalisierung von Apps für Mobilgeräte ebenso wichtig.

 

Fazit

Mit diesen Tipps sind Sie auf dem richtigen Weg, globale Inhalte effizient und intelligent zu managen, was entscheidende Wettbewerbsvorteile bedeutet auf den agilen digitalen Märkten von heute. Lokalisierung baut Hürden ab, erleichtert den Markteinstieg, erhöht das Interesse und das Engagement der Kunden sowie deren Zufriedenheit, stärkt die globale Präsenz – und sorgt letztlich für steigende Umsätze über alle Kanäle.


 

 

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