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5 Übersetzungstipps für klinische Forschungseinrichtungen (CROs)

Geschrieben von Acolad team | 08.01.2021 16:48:00

Internationale Studien, die von klinischen Forschungseinrichtungen durchgeführt werden, sind für die Pharmaindustrie von größter Wichtigkeit. Doch macht das hohe Maß an Verordnungen, die von vielen Verwaltungsorganen vorgeschrieben werden, die Durchführung von klinischen Studien zu einem komplexen Unterfangen.

Zusätzlich dazu besteht die Herausforderung darin, Studien in verschiedenen Ländern und Sprachen zu reproduzieren und dabei ein hohes Niveau an Präzision und Konformität beizubehalten.

Übersetzungen für klinische Forschungseinrichtungen erfordern die Aufmerksamkeit eines ganzen Linguisten-Teams, das sowohl über Fachkenntnisse verfügt als auch Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie besitzt. Die Wahl der passenden Übersetzungsagentur ist daher der Schlüssel zum Erfolg Ihrer internationalen klinischen Studie; hochwertige medizinische Übersetzungen können buchstäblich Leben retten.

Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Tipps zum Übersetzen im Bereich der Biowissenschaft vor:

 

1. Bereiten Sie sich mit einem detaillierten Briefing vor

Briefings für Übersetzungsprojekte von klinischen Forschungsinstituten wird oft nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt, da in der Regel Zeitmangel herrscht oder die Wichtigkeit solcher Briefings unterschätzt wird. Ein detailliertes Briefing sorgt jedoch dafür, dass ein Übersetzungsprojekt reibungslos abläuft. Für Linguisten ist es sehr hilfreich, den zu übersetzenden Kontext zu verstehen, damit sie während ihrer Arbeit die besten Entscheidungen treffen, sei es bei der Wahl der richtigen Begriffe oder beim Formatieren.

Es ist extrem wichtig für einen Übersetzer zu wissen, für welches Publikum er seine Übersetzung anfertigt – wird das Dokument von einem Patienten gelesen oder kommt es bei medizinischem Fachpersonal zum Einsatz? Dies hat einen Einfluss darauf, ob ein medizinischer Begriff verwendet wird, wie „Myalgie“ oder ein Laienbegriff wie „Muskelschmerz“.

Außerdem kann es hilfreich für einen Übersetzer sein, genau zu verstehen, wofür das Dokument verwendet wird, sobald die Übersetzung abgeschlossen ist, sofern die klinische Forschungseinrichtung diese Information preisgeben kann.

 

2. Verwenden Sie ein Glossar mit Fachbegriffen

Glossare sind sehr hilfreich für Medizin-Übersetzer, um ein hohes Maß an Genauigkeit zu gewährleisten. Das ist bei klinischen Studien besonders wichtig, wenn ein technischer Begriff einem anderen sehr ähnelt, jedoch ein großer Unterschied hinsichtlich dessen Bedeutung oder Anwendung besteht. Die Verwendung eines Glossars gewährleistet außerdem Einheitlichkeit im Verlauf des Textes, vor allem, wenn mehrere Übersetzer am selben Übersetzungsprojekt arbeiten.

 

Glossare können Folgendes umfassen:

  Examples

Technische/medizinische Begriffe

Hypertension (French)

Hypertonie (Deutsch – medizinischer Begriff)

Bluthochdruck (Deutsch – Laienbegriff)

Akronyme und Abkürzungen

EKG oder ECG (Elektrokardiogramm) (German) EKG oder ECG (Electrokardiogram) (Deutsch)
Eigennamen La OMS (Organización Mundial de la Salud) (Spanish) WHO (Weltgesundheitsorganisation) (Deutsch)
Style Guide Phase IV vs. Phase 4

 

 

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3. Überprüfen Sie die Übersetzungen mithilfe von „Rück-Übersetzungen“

Beim Übersetzen von Dokumenten für klinische Studien wird oft eine Technik angewendet, die sich Rück-Übersetzung nennt. Dabei wird der Text zunächst in die Zielsprache übersetzt. Anschließend wird diese Übersetzung von einem unabhängigen Linguisten, der das Originaldokument nicht gesehen hat, in die Originalsprache (Ausgangssprache) zurückübersetzt.

Die folgende Grafik stellt dieses Verfahren dar:

 

 

Die Rück-Übersetzung wird anschließend mit dem Originaltext verglichen und kann herangezogen werden, um Bedeutungsnuancen darzustellen (z. B. für einen Kunden, der mit der Zielsprache nicht vertraut ist) oder, um Unstimmigkeiten bei der Bedeutung oder im Tonfall zu ermitteln.

Dieser Vorgang ist bei medizinischen Übersetzungen besonders wichtig, da hier die geringste falsche Übersetzung ernsthafte Konsequenzen haben kann. Aufgrund der Notwendigkeit für exakte Genauigkeit wird das Prinzip der Rück-Übersetzung oft als Teil eines längeren Prozesses angewendet, der linguistische Validierung genannt wird.

 

4. Bestätigen Sie die Validität der Instrumente mithilfe einer „linguistischen Validierung“

Die linguistische Validierung kommt zum Einsatz, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer die exakt gleiche Bedeutung und den exakt gleichen Tonfall in einem Dokument verstehen, das für dieselbe Studie in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. Sie ist daher ein wichtiger Bestandteil der Überprüfung der Validität eines Instruments wie eines Fragebogens zur Nutzung bei Patienteneinschätzungen.

 

Der Vorgang umfasst mehrere Schritte:

Ohne eine linguistische Validierung besteht ein Risiko für Verzerrungen der Ergebnisse einer Studie, da es eine hohe Wahrscheinlichkeit für Patienten in verschiedenen Ländern gibt, die Fragen auf unterschiedliche Art und Weise interpretieren. So wie ein physisches Instrument, das in einer Studie zum Einsatz kommt, mit höchster Sorgfalt behandelt wird, ist auch dieser sorgfältige Prozess sehr wichtig, um sicherzustellen, dass textbasierte Instrumente in höchstem Maß präzise und akkurat sind.

Der letzte Teil einer linguistischen Validierung ist derselbe wie bei allen Übersetzungen ...

 

5. Lektorieren Sie die gesamte Übersetzung

Ein wichtiger finaler Schritt bei jedem Übersetzungsprojekt ist das sorgfältige Korrekturlesen, bei dem die Übersetzung auf Fehler überprüft wird, wie zum Beispiel Rechtschreibfehler, Grammatikfehler und Widersprüchlichkeiten oder Probleme bei der Formatierung.

Erfahrene Linguisten arbeiten in ihrer Muttersprache an Übersetzungen, um sicherzustellen, dass der Text deutlich ist und dass der Stil und Tonfall zum Kontext passen. Sie vergleichen die Übersetzung mit dem Originaltext, um zu überprüfen, ob sämtliche Details korrekt übersetzt wurden.

Die Aufgabe des Korrekturlesens erfordert eine hohe Detailgenauigkeit und ein umfassendes Wissen über die Thematik sowie selbstverständlich die notwendigen sprachlichen Fähigkeiten.

 

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