Kein Geschäftsbereich kann dem Druck der heutigen Digitalisierung wirklich standhalten. Von Transportmitteln (Uber) über dem Einzelhandel (Amazon, Zalando) bis hin zur Tourismusbranche (Booking.com) wollen alle Ihre Prozesse transformieren, um nicht an Relevanz einzubüßen. Während der ersten Digitalisierungswelle waren Unternehmen üblicherweise auf das unmittelbare Kundenerlebnis gerichtet und wandelten dadurch ihre Sicht über die Welt: Sie investierten in Analytik, um die Bedürfnisse der Kunden besser nachzuvollziehen, verbesserten und beschleunigten den Kundendienst durch Digitalisierung der Touchpoints der Kunden und stellten sicher, dass Ihre Botschaften einheitlich über verschiedene Kanäle bereitgestellt wurden. Für viele Unternehmen steht diese erste Welle heute noch an der Spitze ihrer digitalen Agenda.
Während der Implementierung der ersten Welle haben viele Betriebe einsehen müssen, dass das Kundenerlebnis nicht bei Ihren Websites, den Marketingabteilungen oder dem Vertriebspersonal aufhört. Ein verbessertes allgemeines Kundenerlebnis kann nur dann ermöglicht werden, wenn alle Touchpoints der Kunden mit den internen Betriebsprozessen abgeglichen sind. Wenn interne Prozesse zu schwerfällig und papierbasiert, zu undurchsichtig und unflexibel für eine wirksame Zusammenarbeit sind, stellt das Customer-Experience-Management lediglich eine Fassade dar.
Eine zweite Welle der Digitalisierung richtet sich folglich primär auf die internen Prozesse, die nicht nur Einfluss auf den Kunden haben sollten, sondern ebenso auf das Mitarbeitererlebnis. Die Treiber dieser Welle der internen digitalen Transformation sind äußerst vielfältig:
Kurz gesagt ist eine digitale Transformation der internen Prozesse und ebenso des Geschäftsmodells nötig, um eine Brücke zwischen der internen Welt des Unternehmens und dem zur externen Welt gerichteten Kundenerlebnis zu schlagen.
Im Folgenden werden wir Ihnen 3 Projekte vorstellen, bei denen speziell die Herausforderungen der einzelnen Organisationen betrachtet wurden. Dadurch wurden zum Einen modernere Geschäftsanwendungen zur Prozessoptimierung entwickelt und zum Anderen die Art und Weise verändert, wie Mitarbeiter Ihre tagtäglichen Aufgaben bewältigen und diese in bessere Ergebnisse umgewandelt haben.
Die Credendo Group ist die offizielle belgische Ausfuhrkreditagentur. Ihr Ziel ist es, Unternehmen und Bankinstitute dabei mit Warenkreditversicherungen auszustatten, um mittel- und langfristigen politischen und wirtschaftlichen Risiken weltweit entgegenzuwirken.
Wichtige Aspekte des Versicherungsprozesses sind die Evaluierung der Versicherungsanfragen, der Machbarkeit sowie die Preisermittlung (Underwriting und Account Management). Innerhalb von Credendo war der Underwriting-Prozess größtenteils papierbasiert, was zu einer Reihe an folgenschweren Fehlern führte:
Acolad hat die Underwriting-Abteilung von Credendo durch ein Programm zur digitalen Transformation geleitet und eine Lösung zum Fallmanagement auf Grundlage von Alfresco One eingeführt. Innerhalb von sechs Monaten wurde der Underwriting-Prozess komplett digitalisiert und Informationen von SAP und anderen Quellen vollständig integriert, um Mitarbeitern eine umfassende Sicht über Informationen zu liefern. Außerdem wurden die Durchlaufzeiten für Versicherungsangebote dramatisch verkürzt wurden, wodurch Kunden besser bedient werden konnten.
Mit 2.000 Mitarbeitern und zehn Tausenden von Kunden, die vom Sozialwesen Gebrauch machen wollen, hatte das öffentliche Sozialhilfezentrum von Gent in Belgien mit einem hohen Verwaltungsaufwand zu kämpfen. Als Acolad zugezogen wurde, um die Organisation in das digitale Zeitalter zu führen, wurde ein Papierarchiv verwaltet, das bis zu 400 Meter betrug, ein regelrechter Papierwall. Zusätzlich stellte die Dezentralisierung der Standorte eine weitere Herausforderung dar.
Da das Amt seinen Kunden Dienste in ihrer eigenen Umgebung und Nachbarschaft anbieten wollte, erhielt es 40 Dienststellen im Raum Gent. Da die papierbasierten Akten zentral gelagert wurden, entstand transporttechnisch zwischen dem zentralen Lager und den Dienststellen ein ständiges Hin und Her. Natürlich war diese Vorgehensweise sowohl für die Sozialarbeiter wie auch deren Kunden alles andere als optimal. Die Sozialarbeiter besaßen keinen Zugriff in Echtzeit auf die Akten der Kunden und mussten Ihr persönliches Nachverfolgungssystem selber organisieren, während die Kunden oft geduldig auf Feedback warten mussten. Dadurch bestand auch das Risiko, dass ihre vertraulichen Daten durch den Verlust ihrer papierbasierten Akten in die falschen Hände gerieten.
Acolad verhalf dem öffentlichen Sozialhilfezentrum von Gent zum Sprung ins digitale Zeitalter. Durch das digitale Fallmanagementsystem basierend auf einer Kombination von Alfresco One und Kofax Capture wurde den Sozialarbeitern Folgendes ermöglicht:
Die Einführung des Fallmanagementsystems hat einen enormen Einfluss auf die alltäglichen Aufgaben der Sozialarbeiter. Mit starkem Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und umfangreichem Veränderungsmanagement wurde das System schnell angenommen. Es verwaltet nun mehrere Millionen Dokumente in etwa 15.000 aktiven Fällen mit einem erhöhten Service-Level für den Kunden.
Für die Stadt Gent hat Acolad eine digitale Poststelle auf Grundlage von Alfresco One und Kofax entworfen und implementiert.
Auch wenn das digitale Zeitalter bereits hereingebrochen ist, erhält die weitläufige, lebendige Stadt Gent einen Großteil ihrer Korrespondenz immer noch in nichtdigitaler Form. Das hat zu zwei grundlegenden Bedenken geführt:
Kurz gesagt hat die papierbasierte Postverteilung die Prozesse verlangsamt und folglich die Erfahrung der Bürger maßgeblich beeinträchtigt.
Acolad hat ein System einer digitalen Poststelle implementiert, das zur schnelleren und transparenteren Verteilung von Postsendungen in digitaler Form geführt hat. Zuerst wird Kofax für die Digitalisierung von Papierdokumenten verwendet, um diese dann an Alfresco zu übermitteln. Innerhalb von Alfresco werden bestimmte Seiten für das einfache Routing und die Zuordnung digitaler Elemente zu Abteilungen oder einzelnen Mitarbeitern verwendet. Jeder Schritt des Prozesses wird auch in einem Verlauf protokolliert. Beamte haben zusätzlich Zugriff auf eine erweiterte Suche, wodurch sie in Echtzeit auf jegliche Informationen über den Prozessstatus einzelner Sachverhalte zugreifen können, wie z. B. beim Entgegennehmen eines Anrufs von einem Bürger. Nach einer progressiven Bereitstellung weist das System nun rund 4.000 Benutzer vor und enthält Millionen von digitalen Postsendungen.