Marketingexperten steht heutzutage ein ganzer Werkzeugkasten voller Tools zur Verfügung, mit denen sie ihre Kunden erreichen können: von der SEO über Blogs und soziale Medien bis hin zur digitalen Werbung und den neuen Möglichkeiten in der Offline-Werbung. Bei all den neuen digitalen Marketingkanälen sollten Sie aber nicht die gute alte E-Mail vergessen.
Sie können Ihrem Zielpublikum den Content viel leichter schmackhaft machen, wenn Sie ihn auf dem digitalen Silbertablett servieren statt am offenen Social-Media-Buffet. Schließlich liegt die Zahl der aktiven E-Mail-User mit 3,9 Milliarden immer noch über der Anzahl an Social-Media-Nutzern (3,5 Milliarden). Außerdem lassen sich die User mit E-Mails besser aktivieren als über die sozialen Medien. Der durchschnittliche Anteil geöffneter E-Mails liegt branchenübergreifend bei etwa 23 Prozent, während Facebook, Twitter und Instagram zusammen nur auf 0,58 Prozent aktivierter User kommen.
Wenn Ihre E-Mails allerdings nicht geöffnet werden, werden Sie weder aktuelle noch zukünftige Kunden auf Ihre Website locken. Ihre Kampagne wird dann die anvisierte Conversion Rate verfehlen. Stellt sich also die Frage: Wie lässt sich die Erfolgsquote der Kampagne verbessern? Möchten Sie Ihre E-Mail Kampagnen auf Vordermann bringen und dem Zielpublikum klickstarke E-Mails schicken? Die 5 folgenden Adobe-Tools und Best Practices helfen Ihnen dabei.
1. Micro-Targeting nutzen
Mit Marketing-Ökosystemen wie der Adobe Experience Cloud gelingt die maßgeschneiderte Ansprache spielend einfach – dank direkt einsatzbereiter Tools wie der Funktionen von Adobe Campaign. Um wirklich individuelle E-Mails zu verschicken, müssen Sie jedoch die Segmentierung Ihres Zielpublikums verfeinern. Beim sogenannten Micro-Targeting unterteilen Sie das Publikum in möglichst kleine Gruppen, die an sehr spezifischen Nischenthemen interessiert sind.
Anschließend präsentieren Sie jeder diese Nischengruppen speziellen E-Mail-Content. Dadurch erhöht sich die Chance, dass die E-Mails geöffnet werden. Gleichzeitig sinken die Spam-Rate und die Zahl der Abbestellungen, da weniger E-Mails verschickt werden. Auf diesem Weg stellen Sie sicher, dass alle Mails die maßgeschneiderten Inhalte enthalten, an denen die jeweilige Gruppe interessiert ist.
Damit das Micro-Targeting funktioniert, müssen Sie ein System einsetzen, das bestimmte Besucheraktionen auf Ihren digitalen Kanälen bewertet. Auf Basis dieser Scores verschicken Sie nur dann E-Mails zu bestimmten Themenbereichen, wenn das Interesse des Empfängers an diesem Thema einen gewissen Schwellenwert überschreitet. Sie möchten gern wissen, wie Sie so ein System einrichten können? Lesen Sie weiter.
2. Lead-Scoring-System im Adobe Experience Manager aufbauen
Der Adobe Experience Manager (AEM) ist das Management-Tool der Adobe Experience Cloud für den Web-Content und das Asset Management. Wenn Sie in AEM ein System von Lead Scores einrichten, geht es zunächst darum, Ihre Website in Hauptkategorien zu unterteilen. Diese Kategorien sind wie Zielbereiche, in denen Sie Scores vergeben können. Innerhalb dieser Zielbereiche wird für jede Aktion eines Besuchers eine bestimmte Anzahl an Punkten vergeben. Zu den Aktionen zählen zum Beispiel Klicks auf Schaltflächen, Seitenaufrufe, geöffnete Bilder oder eingereichte Formulare.
3. Scoring-Regeln und Punkte festlegen mit Adobe Launch
Adobe Launch verknüpft die unterschiedlichen Werkzeuge der Adobe Experience Cloud. Über das Programm verwalten Sie zentral die Tags, anhand derer die einzelnen Werkzeuge Aktionen auf Ihrer Website, in Ihren E-Mails und auf Ihren anderen digitalen Kanälen verfolgen und ausführen. Für unser Anwendungsbeispiel verwenden wir das Tool, um für jede im vorherigen Schritt definierte Aktion Regeln festzulegen und entsprechende Punktzahlen zu vergeben. Adobe Launch übermittelt die Daten inklusive der damit verknüpften Kategorie an Adobe Analytics.
4. Aktions-Scores in Adobe Analytics zusammenführen
Adobe Analytics gibt Ihnen detaillierte Einblicke in das Verhalten Ihrer Zielgruppe. Die Insights umfassen ein breites Spektrum an Berichten, visuellen Elementen sowie Möglichkeiten zum maschinellen Lernen und zur Automatisierung. Das Ziel besteht darin, alle Daten aus den Tools der Adobe Experience Cloud zusammenzuführen und daraus interessante Rückschlüsse zu ziehen. Mit unserem Lead-Scoring-System führen wir mithilfe von Analytics die Scores zusammen, die auf verschiedenen Plattformen wie der Website, einer mobilen App oder einer E-Mail vergeben wurden. Diese werden anschließend an einen Daten-Feed weitergeleitet, auf den auch andere Lösungen zugreifen können.
5. Maßgeschneiderte Kampagnen mit Adobe Campaign automatisieren
Adobe Campaign ist das Tool der Adobe Experience Cloud zur Marketing-Automatisierung. Sie können damit den Daten-Feed von Adobe Analytics importieren und die Ergebnisse des Lead-Scoring-Systems in einer eigenen Tabelle ablegen. Diese Tabelle verwenden Sie später in Ihren Marketing-Kampagnen zur gezielten Ansprache bestimmter Zielgruppen. Sie nehmen damit diejenigen Segmente ins Visier, in denen die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass die Leser eine E-Mail zu einer bestimmten Kategorie öffnen.
Mit unserem Lead-Scoring-System konnten wir den Anteil geöffneter E-Mails um bis zu 60 Prozent steigern – eine Zahl, die weit über den branchenüblichen Durchschnittswerten von 15 bis 30 Prozent liegt. Wie hoch die Erfolgsquote ausfällt, hängt vom zuvor beschriebenen Micro-Targeting ab. Als Faustregel gilt aber: Je kleiner die Segmente, um so größer der Anteil an geöffneten E-Mails!