Strukturierte Daten sind ein häufig unterschätzter Faktor, wenn es darum geht, bessere SERP-Ergebnisse zu erzielen. Sie sind semantische Signale für die Crawler, um ihnen den Sinn Ihrer Seiten näherzubringen. Nehmen wir das Thema etwas genauer unter die Lupe.
Ein kurzes Beispiel
Einmal angenommen, Sie erwähnen auf einer Seite Ihrer Website den Titel und den Autor eines Buches. Die Suchroboter haben keinen Anhaltspunkt dafür, worum es dabei geht. Wenn der Bot Ihre Seite scannt, wird er „1984“ nicht als Buchtitel erkennen und auch nicht einem Autor „George Orwell“ zuordnen können.
Mit strukturierten Daten erweitern wir den Inhalt um eine semantische Dimension, um dem Crawler zu helfen. Wir definieren, dass es sich um ein Buch handelt, dessen Titel und Autor wir angeben. Die Such-Bots erkennen dann den Wert dieser Inhalte bei relevanten Suchanfragen wie „Wer hat 1984 geschrieben“. Und das hilft natürlich nicht nur bei der Top-Positionierung unter den Suchergebnissen von Google und Co., den SERPs („Search Engine Result Pages“), sondern auch bei Google Assistant, Siri, Alexa und so weiter.
Wann und wie Sie strukturierte Daten nutzen sollten
Zunächst einmal können Sie Ihre komplette Website charakterisieren, indem Sie ihre Bausteine beschreiben – etwa die Navigationselemente, Bilder, Breadcrumbs und so weiter. Dadurch erkennt der Such-Bot, wie Ihre Website funktioniert und die verschiedenen Puzzleteile zusammengehören. Er versteht die Hierarchie der Seiten, erfasst, ob es sich dabei um Artikel oder Produktbeschreibungen handelt, und vieles mehr.
Darüber hinaus können Sie sämtliche Teile einer Seite durch Angaben erweitern – ob es sich um das Veröffentlichungsdatum eines Artikels handelt, eine Auszeichnung für ein Produkt, den Veranstaltungsort und das Datum eines Konzerts, eine User-Bewertung eines Rezepts, Kontaktdaten oder was auch immer.
Mit diesen Angaben helfen Sie den Searchbots, die richtigen User mühelos zu den passenden Inhalten zu schicken. Vorausgesetzt, Sie stellen es richtig an. Dazu ein Beispiel:
- Jemand möchte eine Kettensäge kaufen. Die Suchmaschine weiß, dass Sie solche Sägen verkaufen, weil Sie sie als Produkt kennzeichnen und mit einem Preis und ähnlichen Angaben präsentieren.
- Wenn jemand Informationen über die besten Kettensägen lesen will, weiß die Suchmaschine, ob Sie einen aktuellen Artikel zum Thema veröffentlicht haben.
Mit anderen Worten: Strukturierte Daten dienen dazu, Ihre Seiten besser zu beschreiben!
Rich Snippets
Auf Basis strukturierter Daten kann Google sogar den – mutmaßlich – relevantesten Content in sogenannten „Rich Snippets“ anzeigen.
Hier einige Beispiele:
- Zusätzliche Informationen zu Jazz-Konzerten (für einen spezifischen Veranstaltungsort):
- Spezifische Breadcrumbs auf der Seite (inklusive Pfad)
- Hervorhebung der drei nächsten Veranstaltungen
- Rezepte für Käsekuchen:
Die Suchmaschine gibt drei Rezepte an, die von verschiedenen Websites stammen. Das jeweilige Snippet zeigt uns ein Bild, einen Titel und eine Beschreibung, plus User-Bewertung und Backzeit. Da sie auf „Position null“ erscheinen, ziehen diese Suchergebnisse deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich als andere.Mit dieser Strategie helfen Ihre strukturierten Daten Google, den Nutzern zu helfen – und das hilft Ihnen, nämlich mit den besten SERP-Plätzen!
Wie Sie sehen, gibt es auch einen Q&A-Snippet mit spezifischen Fragen zum Thema Käsekuchen – eine zusätzliche Gelegenheit, anhand strukturierter Daten ein besseres Ranking zu erzielen. Weitere Beispiele finden Sie auf der Google-Dokumentationsseite.
Wie Sie strukturierte Daten technisch korrekt einbauen
Als Web-Entwickler haben Sie zwei Optionen:
- Sie können die Daten per JSON-LD als separate Liste in den Kopfteil der Seite einbinden. Das ist die Methode, die Google bevorzugt – aber es gibt noch eine Alternative:
- Definieren Sie die Daten im HTML-Code, mit zusätzlichen Attributen im RDFa- oder Mikrodaten-Format.
Hier sehen Sie exemplarisch, wie eine solche Lösung in der Praxis aussieht:
<p itemscope itemtype="http://schema.org/Person">
<span itemprop="name">John Doe</span> : <span itemprop="jobTitle">Professor</span>
</p>
In diesem Beispiel definieren wir eine Person mit einem Namen und einer Berufsbezeichnung. Es gibt noch viele andere mögliche Eigenschaften, wie Kontaktdaten, Auszeichnungen, Foto, Geburtstag und -ort etc. Eine Liste sämtlicher Datentypen finden Sie unter Schema.org.
Möchten Sie nachsehen, ob Sie die Eigenschaften richtig eingebaut haben? Testen Sie hier Ihre Datensätze.
Fazit
Wollen Sie selbst den Inhalt der einzelnen Seiten Ihrer Website definieren, statt die Algorithmen der Suchmaschinen-Anbieter raten zu lassen? Dann sind strukturierte Daten die richtige Lösung für Sie. Stellen Sie sicher, dass die Suchmaschine erkennt, welche Inhalte Sie anbieten.
Und vergessen Sie nicht, dass zuerst Sie selbst und allen an der Entwicklung Beteiligten Klarheit brauchen – sowohl über die Navigation als auch über die Inhalte. Korrekt formulierte Spezifikationen für die Website helfen Ihnen, dafür die richtigen Fragen zu stellen. Und zwar nicht nur zu Beginn, sondern immer wieder: Die Technik und die User entwickeln sich immer weiter, und nicht nur Ihre Webpräsenz muss da Schritt halten, sondern Ihre digitale Strategie insgesamt. Bleiben Sie relevant! Dafür braucht man eine Menge Ressourcen und viel Know-how ... aber mit einem erfahrenen professionellen Partner wie Amplexor an Ihrer Seite ist das kein Problem.