In diesem Artikel erklären wir, wie ein professioneller Übersetzungspartner die Investitionskosten senken und der Kunde ihm dabei behilflich sein kann.
Sobald das jährliche Übersetzungsvolumen zunimmt und auf mehrere Millionen Wörter und tausende von Seiten ansteigt, macht man sich natürlicherweise Gedanken über die Kosteneffizienz. Wie verringere ich die Gesamtkosten einer Übersetzung? Wie kann ich vorgehen und was kann mein Übersetzungspartner tun?
Die Technologien eines professionellen Übersetzungspartners
Anbieter von Übersetzungsdienstleistungen nutzen verschiedene Technologien, die besonders hilfreich bei einem hohen Übersetzungsvolumen sind. Einige dieser Tools sparen Zeit, andere Geld und im besten Fall beides. Die Tools unterscheiden sich je nach Übersetzungsbedarf. Im Folgenden stellen wir die verbreitetsten Technologien von professionellen Übersetzungspartnern vor.
Doch zuvor werfen wir einen kurzen Blick auf den Ablauf einer Übersetzung.
Umfassende Translation Memorys
Translation Memorys sind die bekanntesten und beliebtesten Tools von Übersetzungspartnern, um Kosten zu sparen. Ein Translation Memory bringt eine große Zeitersparnis. Fertige Übersetzungen werden im Translation Memory gespeichert und können für künftige Übersetzungsprojekte wiederverwendet werden. Der Nutzen ist am größten, wenn ähnliche Texte übersetzt werden sollen. Gute Beispiele sind technische Unterlagen und Software. Solche Texte wiederholen sich stark und der Übersetzer kann effizienter arbeiten, wenn er bereits übersetzte Textpassagen aus dem Translation Memory übernehmen kann, die nur leicht abgeändert werden müssen. Der Übersetzer vergewissert sich, dass der im Translation Memory gefundene Textausschnitt zum neuen Kontext passt.
Die Verwendung eines Translation Memorys kann den Gesamtpreis eines Übersetzungsprojekts um einen beachtlichen Prozentsatz verringern.
Ein umfangreiches und aufgeräumtes Translation Memory ist von besonders großem Wert. Dies bedeutet konkret, dass das Translation Memory eine steigende Anzahl von übersetzten Sätzen mit ausreichend Kontext enthält. Der Vorteil ist groß, da weniger von Hand gearbeitet werden muss und gleichzeitig das Translation Memory wächst.
Ein bestimmtes Translation Memory eignet sich jedoch nicht für alle möglichen Übersetzungen. So ist ein Translation Memory, das allein Einträge aus Handbüchern enthält, nicht besonders hilfreich für die Übersetzung von Geschäftsberichten und umgekehrt.
Die Kosteneffizienz eines Translation Memorys zeigt sich bei der Erarbeitung eines Kostenvoranschlags für ein Übersetzungsprojekt. Die tatsächlich zu übersetzende Wortzahl wird mithilfe einer Analyse über das Translation Memory ermittelt. Sätze, die bereits im Translation Memory vorhanden sind, kosten weniger, da der Übersetzer dadurch weniger zu tun hat. Dies äußert sich im Gesamtpreis des Übersetzungsprojekts. In AACs Kostenvoranschlägen wird die Kostenersparnis durch die Verwendung eines Translation Memorys für jedes Übersetzungsprojekt klar ausgewiesen.
Maschinelle Übersetzung auf dem Vormarsch
Maschinelle Übersetzung kann interessant sein, wenn große Textmengen schnell übersetzt werden müssen. Die maschinelle Übersetzung ist eines der Anwendungsgebiete von künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen: Die strukturellen Modelle der Zielsprachen werden der Übersetzungsmaschine mithilfe großer Mengen an Modellübersetzungen beigebracht. Die Übersetzungen moderner, auf neuronalen Netzwerken basierender Übersetzungsmaschinen werden genauer, umso mehr diese lernen.
Bei der maschinellen Übersetzung besteht allerdings die Schwierigkeit darin, dass die Übersetzungsmaschine Mühe hat, die tiefere Bedeutung des Texts oder Zusammenhangs zu erfassen. Deshalb könnte die Maschine den Kontext vollkommen missinterpretieren und eine falsche Übersetzung in den Text einfließen lassen. Auch bei zweideutigen Texten wäre das Ergebnis der Maschine äußerst ungenau. Noch dazu funktioniert das Sprachmodell nicht immer perfekt. So stimmt vielleicht die Reihenfolge der Wörter im Satz nicht, doch der Text bleibt trotzdem verständlich. Zum jetzigen Zeitpunkt kommen Übersetzungsmaschinen nur selten an eine menschliche Übersetzung heran.
Man kann dafür aber eine große Menge an Zeit und Geld sparen. Das liegt daran, dass – vorausgesetzt, die Übersetzungsmaschine wurde ausreichend trainiert, um Text zu generieren, der die Kriterien erfüllt – kein menschliches Eingreifen erforderlich ist. Hier erfahren Sie mehr über maschinelle Übersetzung herunterladen.
Übersetzungsmaschinen werden bereits sehr häufig verwendet, um Benutzerhandbücher und ständig zu aktualisierende Inhalte zu übersetzen. Online-Shops greifen darauf zurück, um Benutzerrezensionen in andere Sprachen zu übersetzen. So können Kunden auf der ganzen Welt Bewertungen in ihrer eigenen Sprache lesen. Die Qualität der Übersetzung mag etwas zu wünschen übrig lassen, doch der Text ist verständlich und die Hauptaussage der Rezension kann herausgefiltert werden.
Termbanken für eine einheitliche Terminologie
Multinationale Unternehmen müssen ihre internen und externen Mitteilungen in mehrere Sprachen übersetzen lassen. Bei mehrsprachiger Kommunikation ist es mitunter schwierig, eine unternehmensweit einheitliche Terminologie zu gebrauchen – ganz zu schweigen von Marketing- und Vertriebsunterlagen. Eine Termbank, die für das gesamte Unternehmen gilt, löst diese Probleme. Sie ist nützlich für interne Mitarbeiter als auch Kommunikations- und Marketingpartner sowie Übersetzer. Eine einheitliche Terminologie im Unternehmen einschließlich der Tochterfirmen macht Missverständnisse unwahrscheinlicher und sorgt für eine eindeutige Kommunikation. Wenn schon in der Anfangsphase Wert auf die Qualität gelegt wird, können die Übersetzer durch Verwendung der unternehmenseigenen Termbank eine einheitliche Terminologie sicherstellen und Fehler vermeiden. Lesen Sie mehr über die Terminologielösung, die wir gemeinsam mit ABB entwickelt haben.
Flüssige Übersetzungsprozesse durch Integration
Unternehmen, die auf verschiedenen Märkten präsent sind, haben normalerweise ständigen und beachtlichen Übersetzungsbedarf. In solchen Fällen reicht das Übersetzungsmanagementsystem oder Online-Kundenportal, das der Dienstleister anbietet, oft nicht aus. Herausforderungen dieser Art können häufig durch Integration gelöst werden.
Im Idealfall werden die zu übersetzenden Dateien ganz leicht vom Unternehmenssystem des Kunden an das Managementsystem des Übersetzungspartners übermittelt. Auf demselben Weg werden die in die gewünschten Sprachen übersetzten Dateien dann zurückgeschickt.
Typische Beispiele für Systemintegration sind die Integration eines Content-Management-Systems (CMS) oder eines Systems für Produktinformationsmanagement (PIM) in das Übersetzungsmanagementsystem des Übersetzungspartners. Das übergeordnete Ziel ist es, das Auftragsverfahren zu optimieren, zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch in diesem Fall liegt das größte Einsparpotenzial in der Zeit. Übersetzungsaufträge können schnell bearbeitet und fertige Übersetzungen über das System des Kunden zurückgesendet werden. Je nach Integrationsgrad kann so auch Zeit durch weniger Bestätigungsschritte gespart werden.
Eine weitere Integrationsoption ist es, die Übersetzungen in der Cloud zu speichern, um diese vom Validierungsteam des Kunden freigeben zu lassen oder den Qualitätsprüfern jedes Landes zur Bearbeitung zur Verfügung zu stellen. Dadurch fällt eine Phase im Kundenprozess weg.
Integration ist oftmals gleichbedeutend mit Prozessoptimierung während der Auftragsphase. Der Firmenkunde optimiert das Einkaufs- und Auftragsverfahren, um maximale Flexibilität sicherzustellen. Wenn dann eine Übersetzung ansteht, läuft der Prozess so reibungslos wie möglich ab. Zwischenphasen, die eine Bestätigung erfordern, gehören der Vergangenheit an. Somit bleibt mehr Zeit für andere Arbeiten.
Seien Sie sich den Übersetzungsbedürfnissen Ihres Unternehmens bewusst
Am besten reduziert man Kosten, wenn das ganze Unternehmen richtig über die Übersetzungspraktiken Bescheid weiß. Innerhalb eines Unternehmens gibt es mehrere global agierende Unterabteilungen, deren Übersetzungsbedürfnisse sich stark voneinander unterscheiden können. Falls keine allgemeine Vorgehensweise festgelegt und kommuniziert wurde, gehen die einzelnen Abteilungen nach eigenem Ermessen vor. So bestellt die Marketingabteilung zum Beispiel ihre Übersetzungen bei dem bevorzugten Übersetzungsbüro der Werbeagentur. Eine lokale Niederlassung könnte dagegen einen Übersetzer aus dem Land selbst beauftragen. In diesem Fall machen sich die Vorteile der Integration und Prozessoptimierung nie bemerkbar. Vielleicht werden nicht einmal Translation Memorys verwendet und die lokale Vorgehensweise samt Bestätigungsschritten erfordert ein Eingreifen mehrerer Mitarbeiter.
Durch den Einsatz von Übersetzungstechnologie und die Harmonisierung der Übersetzungsprozesse könnten die Kosten um 30 bis 50 Prozent gesenkt werden.
Fazit
Wie die obengenannten Beispiele zeigen, gibt es viele Möglichkeiten, die Kosten vom Kostenvorschlag bis zur Lieferung zu reduzieren. Bei manchen Technologien sind die Kosteneinsparungen sofort greifbar, während sich dieser Vorteil bei anderen erst mit der Zeit ergibt. Harmonische Übersetzungsprozesse bedeuten, dass die Mitarbeiter keine Zeit mit unnötigen Dingen verschwenden.
Hat Ihr Unternehmen ständigen Übersetzungsbedarf? Wenden Sie sich an unsere Experten, die Ihnen dabei helfen werden, die passendsten Lösungen für Ihr Unternehmen zu finden. Lesen Sie hier mehr über ein Fallbeispiel, bei dem wir EU-Behörden als Übersetzungspartner unterstützten.